Liebe Carrie, wie haben deine Erfahrungen bei Liberty London und House of Hackney deine Designphilosophie bei Wear the Walls beeinflusst haben?

Die zehn Jahre, die ich dort verbracht habe, waren von unschätzbarem Wert. Liberty hat eine bedachtsame und sorgfältige Herangehensweise an Design und seine tiefe Verwurzelung in der Textilindustrie zu schützen. Das Team war groß, und es war wunderbar, dort zu arbeiten und sich inspirieren zu lassen. Wir unternahmen beispielsweise Reisen nach Florenz oder Berlin, um originelle Designs zu finden. House of Hackney war äußerst dynamisch, da es in einer Traditionsbranche vorankommen wollte. Teil eines kleinen, exponentiell wachsenden Unternehmens zu sein, war ebenfalls äußerst inspirierend. Bei House of Hackney entdeckte ich großartige Designs aus dem 19. Jahrhundert, die ich für ein modernes Publikum neu colorierte. Beide Marken legten großen Wert auf echte Textil- und Handwerkskunst. Ich würde sagen, das hat mich und Wear the Walls am meisten beeinflusst.

Maximalismus ist derzeit im Trend. Wie definierst du diesen Einrichtungsstil?

Für mich bedeutet Maximalismus, ein Zuhause mit Dingen zu füllen, die Freude bereiten und ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Als jemand, der Farben und Muster liebt, könnte ich nie ein Minimalist sein!

In unseren Augen ist Maximalismus aufgrund seiner enormen Kombinationsvielfalt zeitloser als viele andere Stile. Aber natürlich ist auch er dem Zeitgeist unterworfen. Wie sieht moderner Maximalismus für dich aus?

Für mich sollte moderner Maximalismus stark auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Wenn du so dekorierst, wie es dir persönlich gefällt, kommt deine Einrichtung nie aus der Mode und ist weniger anfällig für unbeständige Trends. Du wählst Stücke aus, von denen du weißt, dass du sie für immer lieben wirst, oder du besorgst dir gute Vintage-Stücke, die lange halten werden. Im Maximalismus gibt es keine Regeln.

Wear the Walls setzt sich sehr für die Slow-Production-Bewegung ein. Kannst du uns mehr darüber zählen? Wie wird diese Philosophie in deinem Unternehmen umgesetzt? 

Nachhaltige Produktion bedeutet für uns, dass wir all unsere Möbel und Tapeten auf Bestellung herstellen. Wir erzeugen keinen unnötigen Abfall und produzieren mit Bedacht. Unsere Kunden können ihre Produkte maßfertigen lassen, da jede einzelne Bestellung speziell angefertigt wird. Wir sind der Meinung, dass ein paar Wochen Lieferzeit keine Rolle spielen, solange die Dinge von Herzen geliebt werdeb. Wir setzten auf erprobte Methoden und stellen sicher, dass unsere Produkte lokal und fair hergestellt werden.

Cornwall ist zweifellos eine wunderschöne Region. Wie fließen die Landschaft und die Liebe zur Natur in die Designs von Wear the Walls ein?

 Cornwall ist sehr schön, ein Ort voller Kontraste. Wir sind umgeben von der wilden Nordatlantikküste und den ruhigen und beschaulichen Buchten der Südküste. Im Sommer ist es extrem geschäftig und fast tropisch und im Winter ruhig, still und grau. Wir wohnen in einem Haus mit Blick auf den Strand und machen nach der Arbeit Spaziergänge mit unserer geliebten französischen Bulldogge Geoffrey. Die Natur war schon immer unsere Muse. Am meisten inspiriert uns Cornwall im Frühling. Und wenn die dunklen Abende hereinbrechen, nehmen wir uns ein paar Wochen frei, um in wärmere Gefilde zu reisen und uns für unsere nächsten Kollektionen inspirieren zu lassen.

Handgemalte Designs sind ein herausragendes Merkmal deiner Marke. Wie gehst du bei der Kreation dieser Muster vor, und welche Herausforderungen begegnen dir dabei?

Ich arbeite gerne mit Gouache-Farben auf Aquarellpapier. Zuerst stelle ich alle meine Referenzen aus den Moodboards zusammen, die ich im Laufe des Jahres erstellt habe, sowie aus den Fotos meiner Reisen. Anschließend beginne ich, ein Layout mit Bleistift zu skizzieren. Sobald ich damit zufrieden bin, stelle ich eine Farbpalette zusammen und setze die Farben auf das Papier. In meinem Kopf schwirren immer so viele Ideen herum, dass es eine besondere Herausforderung ist, sie zu verfeinern, um am Ende nur sechs bis acht Designs pro Jahr zu schaffen!

Kannst du uns einige deiner persönlichen Lieblingsdesigns oder -kollektionen von Wear the Walls vorstellen und uns erzählen, welche Geschichten dahinter stecken?

Eines meiner Lieblingsdesigns ist der neue Druck „Mahalo“. Dieses landschaftliche Design wurde durch unsere Reisen zu den hawaiianischen Inseln Big Island, Oahu, K'auai und Maui inspiriert. Es zeigt deren ikonische Wahrzeichen und Traditionen, darunter Hula-Tänze, DoleAnanas, Hibiskus-Blüten, Vulkane und Wasserfälle. Ich finde, es fängt die Stimmung von Hawaii wirklich ein und ich würde diesen Druck gerne in einer schicken Bar oder in einigen eleganten Badezimmern sehen. „Mahalo“ ist Hawaiianisch und bedeutet „Danke“ oder „Bewunderung“. Dieses Design ist unsere Art, Dankbarkeit für dieses Paradies auszudrücken.

Inwiefern beeinflussen aktuelle Designtrends deine Arbeit? Gibt es bestimmte Trends, die du in Zukunft gerne in deine Kollektionen integrieren würdest?

Ich versuche, mich bei der Gestaltung nicht von Trends leiten zu lassen. Trotzdem denke ich, dass alle Trends unbewusst Einfluss ausüben. Allerdings achte ich gerne auf Farbtrends, da ich glaube, dass sie in der Innenraumgestaltung besonders wichtig ist. Wenn wir sicherstellen, dass unsere Tapeten farblich auf der gleichen Wellenlänge liegen wie die Muster und Möbel anderer Marken, dann hilft das den Kunden, ihre eigenen Einrichtungskonzepte zu entwickeln.

Welche Projekte oder Entwicklungen können wir von Wear the Walls in der Zukunft erwarten? Gibt es aufregende Neuigkeiten, von denen du uns berichten möchtest?

Wir haben eine fabelhafte neue Kollektion von Drucken, die Mitte Januar gelauncht wird und den Titel „Odyssey“ trägt. Sie umfasst sieben wunderschöne neue Drucke, einschließlich „Mahalo“. Die Kollektion ist eine Reise durch die britischen Jahreszeiten und die atemberaubende Pazifikregion. Zudem haben wir unsere meistverkauften Drucke auf zwei neue großartige Stoffe gebracht: ein schweres Leinen und einen Eco-Velvet aus recycelten Plastikflaschen. Aus diesen wunderbaren neuen Stoffen fertigen wir nun auch unsere Kissen und Lampen.

Mehr über Charakteristika des Maximalismus erfahren Sie hier: „Maximalismus: Es lebe die Fülle“

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